Mit ordentlich Wut im Bauch trat die 1. Damenmannschaft am Samstag in Oedeme gegen Tabellenführer Hollenstedt an. Aufgrund von Verletzungen und Verhinderung einiger Spielerinnen des ohnehin schmalen HVL-Kaders hatten die Doberass-Mädels die ganze Woche versucht, das Heimspiel zu verlegen und auch Ausweichtermine angeboten. Die Gäste hatten aber wohl so grosse Angst vor dem HVL, dass sie eine Verlegung ablehnten. Eigentlich sehr ungewöhnlich für den Umgang benachbarter Vereine miteinander – aber man trifft sich immer zweimal im Leben. So trat dann Hollenstedt mit voller Kapelle und recht siegessicher in Lüneburg an. Beim HVL fehlte unter anderem Tini Miniers, Pauline Wagner und Quisal Draoui. So wurde aus der 2. Damen Celina Steffens reaktiviert und aus der A-Jugend half Mara Shalyn Lippkowski aus. Der HVL zeigt sich von Beginn an hochmotiviert, führte nach 12 Minuten überraschend mit 8-5 und zwang die Gäste zur ersten Auszeit. Beim Stand von 13-13 in Minute 26 dann der nächste Rückschlag für den HVL. Denise Wollny kassierte nach einem Abwehreinsatz gegen eine Aussenspielerin eine rote Karte. Aber auch das brachte den HVL nicht aus der Bahn. Halbzeitstand 14-15 für die Gäste.In Halbzeit zwei konnten sich die Gäste dann zunächst auf 18-21 in Minute 40 absetzten, aber der HVL kämpfte sich wieder heran und ging sogar fünf Minuten vor Schluss mit 26-24 in Führung. Am Ende fehlte aber dann doch die Kraft, den Sieg über die Ziellinie zu retten. In Unterzahl kassierte die Mannschaft von Trainer Doberass eine Minute vor Schluss den 27-27 Ausgleich und dabei blieb es bis zum Ende. Eine völlig überflüssige Aktion der offenbar frustrierten Gäste dann nach dem Schlusspfiff. Sie liessen allen Ernstes von den Schiedsrichtern im Spielbericht eintragen, dass auf Seiten des HVL eine Spielerin mitgewirkt habe, die laut ärztlichem Attest ein Sportverbot gehabt habe. Offenbar hat man in Hollenstedt noch nicht begriffen, dass im Amateursport allein die oder der Aktive persönlich entscheidet, ob er entgegen ärztlichem Rat mitwirkt. Das wäre übrigens überflüssig gewesen, wenn die Gäste einfach dem Verlegungsantrag zugestimmt hätten, wie es eigentlich unter sportlich fairen Mannschaften üblich ist.
Für den HVL spielten: Fribus und Sader im Tor, Kossek (1), Steffens (4), Wollny, Grote (7), Schwörer, Lippkowski, Steinbach (1), Glas (8) und Spiller (6).
Schlecht lief es dagegen für die bisher verlustpunktfreie 1. Herren beim Derby am Samstag abend in Eyendorf.Letzte Woche titelte die LZ noch : “wie ein Orkan fegen die Landesliga-Handballer des HVL durch die Landesliga..”, am Samstag abend war es eher ein laues Lüftchen. Eyendorfs Trainer Muche hatte seine Mannschaft und insbesondere auch seine Torhüter sehr gut auf das Tempospiel des HVL eingestellt und die Gastgeber gingen von Beginn an in Führung. Halbzeitstand 10-8 für Eyendorf. Auch in Halbzeit zwei lief es für den HVL nicht besser. Ohne Spielmacher Westphal fehlte im Angriff die ordnende Hand und insgesamt zehn Fehlwürfe von den Aussenpositionen und zwei vergebene Strafwürfe führten am Ende zu einer überraschend deutlichen 15-24 Niederlage des HVL.
Für den HVL am Ball: Lassen (1) und N. Tran im Tor, Wenk, Düngelhoef (1), Schnackenberg, L. Tran (1), Strauss, Dombrowski (2), Bruns, Hillnhagen (2), Lichtenstein (3), Rassuli (1), Bächler (1) und Janßen (3).
Besser machte es die 2. Herren des HVL am Samstag abend im Heimspiel gegen den bisher ungeschlagenen Aufsteiger aus Bardowick. Die Mannschaft vom Trainerduo Reisgies/Hehl gewann deutlich mit 37-32 (Halbzeit 18-17). Dabei überzeugten insbesondere Marc-Leon Schattling (10 Tore), Leonhard von Freymann (6) und Marcel Schmidt (5). Nicht so gut lief es dagegen für die weibliche A-Jugend in der Landesliga beim Heimspiel gegen die HG Bremerhaven. Auch elf Tore von Topscorerin Mara Shaly Lippkowski konnten die knappe 33-34 (Halbzeit 14-19) Niederlage nicht verhindern. Am Sonntag standen dann zunächst einige Jugendspiele an. Die 2. männliche E-Jugend gewann gegen den MTV Dannenberg mit 29-9, die 1. männliche E-Jugend gegen die SG Südkreis Clenze mit 31-18. Die 2. männliche C-Jugend musste dagegen gegen die SG Südkreis Clenze eine deutliche 14-43 Niederlage hinnehmen. Die 2. Damenmannschaft konnte in der Regionsliga der Frauen mit 28-17 gegen den TuS Hohnstorf ihren zweiten Sieg einfahren und am Sonntag abend waren dann zum Abschluss des Wochenendes noch die Oldies der 3. Herren am Ball. Es versammelte sich eine unerwartet große Runde zum Spiel gegen die Zweitvertretung aus Dannenberg. Tatsächlich waren plötzlich 16 Mann in weiß auf der Platte, so dass Rösler (zu viel Sport am Samstag) und Heckmann (angeblich Schulter) die entspannten Dauergäste auf der Bank sein wollten. Allerdings sollte das Spiel reichlich Nervenkitzel bieten. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. Dannenberg stellte mit unterschiedlichsten Abwehrformationen die Heimmannschaft vor manches Rätsel. Selbst konnte man sich aber auf die gewohnt robuste Abwehr neben stark haltenden Torhütern verlassen. Mitte der zweiten Halbzeit ein kleiner Vorsprung der Senioren (+2), aber gleich zwei 2min Strafen gegen die Hausherren in einer Abwehraktion. Das vier gegen sechs wurde Dank Linkspfote Wilken 2:1 gewonnen und Dr. Brandt erhöhte anschließend auf 22:18. Leider vertändelten anschließend die mindestens doppelt so alten Hausherren den ein oder anderen Ball, so dass Dannenberg unnötigerweise wieder aufschließen konnte. Das 25:24 durch Brandt sorgte für reichlich Szenenapplaus, war aber leider nicht das letzte Tor des Spiels. Die Gäste glichen noch einmal aus und anschließend verpassten beide Mannschaften den Siegtreffer. So endete das Spiel leistungsgerecht 25:25.
Besonders erwähnt werden müssen zwei Dinge: Behrens auf Rechtsaußen mit einer Heberquote von 100% (3/3). Gleich zwei Kisten Bier gibt es für den Bierwart zu notieren: Wolf mit seinem ersten Punktspieltor für die Dritte und Herkes mit berechtigten 2min wegen Meckerns. Da die Dritte keinen mittelalterlichen Ablasshandel betreibt, zählt die ohnehin mitgebrachte Kiste nicht!
Für die Dritte gaben alles: Wenda und Gabbert im Tor, Hauschild, Gorski (1), Raulf (1), Herkes (1), Behrens (5), Brandt (1), Eisenschmidt (2), Wolf (1), Lang (4), Günther, Gawlitta (2), Wilken (7) sowie selten tiefenentspannt Rösler und Heckmann als Headcoaches